Das Dresdner Cleantech StartUp Additive Drives GmbH läutet mit dem 3D-Druck von Elektromotor-Komponenten eine neue Ära der Elektrifizierung ein. Für seine Innovation, die stark verkürzte Entwicklungszeiten und maximale Leistung bei leichten Motoren ermöglicht, wurde das Unternehmen mit dem diesjährigen Clusterpreis Automotive des IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ausgezeichnet. Mit diesem Beitrag starten wir unsere Serie „IQ Preisträger im Portrait“.

Das Thema Elektromobilität ist kein Phänomen der heutigen Zeit. Seit rund 150 Jahren sind Elektromotoren im Einsatz und ihr grundlegendes Design hat sich seitdem kaum geändert. Bis heute ist ihre Entwicklung und Produktion jedoch recht aufwändig – vom Prototyp bis zur Fertigung vergehen bis zu 60 Wochen. Die angesichts der Energie- und Mobilitätswende steigende Nachfrage nach E-Motoren kann so perspektivisch kaum adäquat bedient werden. Genau dieser Herausforderung nimmt sich die Innovation von Additive Drives an.

„Der komplizierteste Teil der Produktion ist die Wicklung von Kupferspulen im Kern des Motors. Um möglichst schnell und einfach hochperformante Elektromotoren fertigen zu können, haben wir zwei Welten vereint: die additive Fertigungskompetenz, also den 3D-Druck, und die Elektromotorenkompetenz. Ohne die bislang notwendigen komplexen Werkzeuge sind sehr viel kürzere Entwicklungszeiten möglich und neue Bauteile können mit der Technik verwirklicht werden. Unsere Vision ist es, abends eine Konstruktionsdatei für einen Elektromotor zu entwickeln, die bereits am nächsten Morgen fertig gedruckt ist.”

Phillip Arnold

Kaufmännischer Geschäftsführer Additive Drives GmbH

Diese neue Flexibilität in der Entwicklung und Fertigung eröffnet auch neue Perspektiven für die kontinuierliche Optimierung der Elektromotoren. „Wir arbeiten ständig daran, mehr Leistung zu erzeugen, Material einzusparen, kompakter zu werden und die Designs zu optimieren“, erläutert Philipp Arnold. So integrierte Additive Drives bereits Erkenntnisse aus elektrischen Rennserien in kleinste Motoren und realisierte so 45 Prozent mehr Leistung bei gleicher Baugröße der Antriebe. 

Aktuell konzentriert sich das vor einem Jahr von den Ingenieuren Dr. Jakob Jung, Philipp Arnold und Axel Helm gegründete Startup vor allem auf Kundenaufträge im Bereich der Prototypen-Fertigung. Diese bildet zum einem die Vorstufe für den Aufbau der Serienproduktion an einem neuen Standort in der Nähe von Dresden bis zum Jahr 2023. Zum anderen werden so bereits heute langfristige, strategische Kundenbeziehungen aufgebaut. „Uns war es von Anfang an wichtig, nah am Kunden zu sein, um den Markt zu verstehen“, erklärt der Kaufmännische Geschäftsführer. „So sind wir beispielsweise direkt am Tag unserer Gründung zu einem großen bayerischen Automotive-Unternehmen gefahren, um unser Thema zu pitchen und haben einen unserer ersten Aufträge erhalten.“ Neben dem persönlichen Kontakt setzt das StartUp bei der Kundenakquise auch auf Empfehlungen, Beiträge in Fachmedien und LinkedIn als Kommunikationsplattform. „Das Konzept hat sich bewährt: Mittlerweile zählen die führenden Automobilhersteller und -zulieferer sowie Unternehmen aus den Branchen Luftfahrt, Rennsport, Medizintechnik und Mobilität zu unseren Kunden“, so Philipp Arnold weiter.

Der Gewinn des Clusterpreis Automotive beim diesjährigen IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ist für das Gründerteam zugleich Bestätigung für den eingeschlagenen Weg und Rückenwind für die kommenden Aufgaben, „Der IQ ist der erste Preis, auf den wir uns beworben haben und der erste Preis, den wir gewonnen haben. Vor diesem Hintergrund ist der Sieg etwas ganz Besonderes für uns“, freut sich Philipp Arnold. „Der Wettbewerb hat uns sehr dabei geholfen, neue Kontakte zur mitteldeutschen Innovationswelt zu knüpfen, in der wir bislang noch nicht so gut vernetzt waren. Auch für unsere Kunden ist der Sieg bei einem so renommierten Innovationswettbewerb gewissermaßen ein Gütesiegel, auf das sie vertrauen können.“

Die Innovation wird im Video vorgestellt.