Sieger im Cluster Automotive 2022: ANTACON GmbH

(v.l.) Jan Bretschneider, Hagen Grüttner von der ANTACON GmbH | Bildnachweis: Guido Werner

Hart wie Diamant

Extrem haltbare Beschichtung macht Werkzeuge und Maschinenteile widerstandsfähig

Werkzeuge, Maschinenteile, technische Komponenten – vor allem in der Fahrzeugherstellung ist der Verschleiß hoch. Verursacht durch ständige Reibung zwischen rauen Oberflächen, sind diese Verluste für 23% des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich. 35 Milliarden Euro jährlich kostet Verschleiß inklusive Reparaturen allein in Deutschland. Superharte Beschichtungen von Werkzeugen und anderen Teilen können hier Abhilfe schaffen. Aus Kohlenstoff gefertigt, sind sie fast so hart wie Diamant. Das Problem: Bei der Herstellung entstehen in diesen Schichten hohe mechanische Spannungen, die dafür sorgen, dass sie schnell instabil werden und sich bei starker Beanspruchung ablösen können. Die Antacon GmbH, gegründet von einem Entwicklerteam der Hochschule Mittweida, hat dafür eine Lösung gefunden. Ein patentiertes Verfahren, das es erstmals ermöglicht, diese superharten Beschichtungen ohne Spannungen aufzutragen. Der Kohlenstoff wird dafür im Vakuum verarbeitet und mit einem Laser vollautomatisiert in beliebigen Dicken aufgebracht. Die extrem haltbare Schicht erzeugt kaum Reibung, womit Schmiermittel gespart werden und viel weniger Verschleiß anfällt. Die Teile sind damit bis zu zehnmal länger haltbar als mit bisherigen Beschichtungen. Das spart enorm viel Material, senkt Kosten und schont Energieressourcen. Der Markt für solche Beschichtungen, in den die Innovation derzeit eingeführt wird, ist weltweit bis zu 1,6 Milliarden Euro groß – Tendenz steigend. Das Unternehmen konzentriert sich bisher auf die Automobilindustrie, um danach die Technologie in weiteren Bereichen wie dem Maschinenbau zu vermarkten.