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Sieger im Cluster Chemie/Kunststoffe 2012: OMP GmbH

(v.l.): Christoph Loening, Christoph Kindler – OMP GmbH | Bildnachweis: Tom Schulze

Innovation: AP-fibre (Innovativer Brandschutz)

Flexible Härte
Ein thermoplastisches Verfahren ermöglicht ein kostengünstiges Duroplast für den Brandschutz.

Der Kunststoff Aminoplast wird aufgrund seiner Härte und Hitzebeständigkeit in der Möbel- und Lackindustrie eingesetzt. Die Eigenschaften des Duroplasts beruhen auf den stabilen Querverbindungen zwischen den langen Molekülketten. Diese sorgen aber auch dafür, dass Aminoplast – einmal ausgehärtet – nicht mehr formbar ist. Dagegen lassen sich thermoplastische Kunststoffe mittels Wärme und Druck flexibel in jede Form bringen. Doch diese Eigenschaften sind bei Brandschutz-Produkten nicht erwünscht.

Die positiven Eigenschaften beider Kunststoffe verbindet die Innovation „AP-fibre“ der OMP GmbH aus Rudolstadt. Ausgangspunkt ist ein neu entwickeltes Melaminharz. Dessen Herstellungsprozess wird vor der Ausbildung der Querverbindungen unterbrochen. So kann es durch ein Meltblow-Verfahren in einem Extruder aufgeschmolzen und unter hohem Druck und Hitze durch eine Düse in die gewünschte Vlies-Form gepresst werden. Unmittelbar danach wird dem Melaminharz ein gasförmiger Katalysator zugeführt. Er sorgt zusammen mit Wärme dafür, dass der Prozess der duroplastischen Ausbildung fortgesetzt wird. So entsteht ein Melamin-Vlies, dass unter Hitzeeinwirkung weder brennt noch schmilzt. Es ist chemisch beständig, stabil gegen UV-Licht und verfügt über exzellente Dämmeigenschaften. Das macht es zum idealen Material für die Produktion von Feuerschutzbekleidung, für den Brandschutz sowie die Wärme- und Schalldämmung. Durch die Nutzung des einstufigen Verfahrens sinken die Fertigungskosten um rund 50 Prozent.

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