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Sieger im Cluster Chemie/Kunststoffe 2014: Innovative Oberflächentechnologien GmbH

Dr. Thomas Riedel (UV-Technik) – Innovative Oberflächentechnologien GmbH | Bildnachweis: Tom Schulze

Schadstofffrei dank kurzwelligem UV

Durch den Wegfall giftiger Zusätze ergeben sich neue Einsatzfelder für UV-Farben und -Lacke.

UV-Farben und –Lacke enthalten keine Lösungsmittel und härten unter UV Bestrahlung in Bruchteilen einer Sekunde aus, was eine schnelle Weiterverarbeitung gewährleistet. Möglich wird dies bisher durch das Zumischen von Photoinitatoren, welche unter UV-Licht zu Radikalen zerfallen und die Polymerisation der Farbemoleküle auslösen. Dadurch vernetzen sich diese zu langen Ketten und die Farbe trocknet sofort. Doch Reste der giftigen Photoinitatoren können später aus der Oberfläche austreten und zu gesundheitlichen Schäden führen.

Die Verwendung umweltfreundlicher UV-Farben und -Lacke ohne Photoinitatoren wird durch ein neuartiges Verfahren der Innovativen Oberflächentechnologien GmbH aus Leipzig ermöglicht. Dazu wird die flüssige Farbe in einer Kammer unter Ausschluss von Sauerstoff mit extrem kurzwelligem Licht aus einem Excimerstrahler bestrahlt. Unmittelbar danach erfolgt die Bestrahlung mit einem neu entwickelten UVC Mitteldruck-Strahler. Durch die besonders hochenergetischen Licht-Photonen brechen die molekularen Doppelbindungen der Lackmoleküle auf. Es bilden sich Radikale und die Polymerisation wird direkt in Gang gesetzt. Durch den Verzicht auf Photoinitatoren eignen sich die so getrockneten Farben und Lacke besonders für Lebensmittel- und Pharmaverpackungen, aber genauso für die Innenausstattung von Autos, Möbeloberflächen und Fußböden. Darüber hinaus verfügen sie über eine höhere Oberflächenhärte und damit Beständigkeit. Aktuell befindet sich das Verfahren bereits im Langzeittest bei einem Pilotkunden.

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