Vom Startup zum Branchenführer: Erfolgsgeschichten aus 20 Jahren IQ Innovationspreis Mitteldeutschland
Zwei Jahrzehnte IQ Innovationspreis Mitteldeutschland: Das sind 196 Cluster- und Gesamtsieger sowie Gewinner lokaler IQ-Preise. Doch was ist eigentlich aus den Preisträgern geworden? Dafür haben wir tief in unser Archiv geschaut. Im Ergebnis unserer Recherchen stellen Ihnen im Rahmen unserer Jubiläums-Reihe einige Erfolgsgeschichten vor. Den Auftakt bildet mit der c-LEcta GmbH ein IQ-Sieger erster Stunde und inzwischen weltweit tätiges Biotechnologieunternehmen aus Leipzig.
„Ich erinnere mich noch gut an unseren Auftritt beim 1. IQ Innovationspreis Mitteldeutschland: Das Lampenfieber vor dem Pitch, die fachlich fordernden Nachfragen durch die Jury zu unserer Innovation, die Spannung bei der Preisverleihung. Und daran, dass uns der Gewinn im Cluster Biotechnologie/Life Sciences in der herausfordernden Anfangszeit der c-LEcta sehr geholfen hat. Weil so Investoren und potenzielle Geschäftspartner auf unser Startup aufmerksam wurden. Bis heute verfolgen wir gespannt den Wettbewerb, der im Laufe der Jahre mit seinen Preisträgern gewachsen ist und maßgeblich zur Strahlkraft des Innovationsstandorts Mitteldeutschland beiträgt.“
Überzeugen konnte das Team von c-LEcta GmbH die Jury des ersten IQ-Jahrgangs 2004/2005 mit ihrem längst patentierten „Cluster-Screening“. Mithilfe der Technologie können große Enzymbibliotheken angelegt und aus diesen solche Enzyme herausgefiltert werden, die spezifische Eigenschaften für bestimmte industrielle Anwendungen aufweisen. „Wir haben den Bedarf der Industrie nach gezielt modifizierten Enzymen gesehen und auch erkannt, dass wir ihn mit unserer innovativen Technologie optimal bedienen können. Der Wandel vom universitären Forschungsdienstleister zum international erfolgreichen Biotechunternehmen gelang uns schlussendlich durch die Umstellung der Unternehmensstrategie hin zum Produktunternehmen, das eigene Enzymprodukte nicht nur entwickelt, sondern auch produziert und selbst vermarktet“, resümiert Dr. Marc Struhalla.
Minister Wolfgang Tiefensee als ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Leipzig (links) und Dr. Marc Struhalla (rechts) bei der Preisverleihung des 1. IQ Innovationspreis Mitteldeutschland am 30. Mai 2005
Den Durchbruch schaffte das Unternehmen mit dem Enzymprodukt DENARASE®, das mittlerweile von Leipzig aus an über 400 Kunden in mehr als 40 Länder geliefert wird und auch bei der Herstellung von Impfstoffen seine Anwendung findet. Basis dieser Entwicklung und des enormen Wachstums ist die patentierte Technologieplattform ENESYZ® zur innovativen Enzymentwicklung. In der 19-jährigen Firmen-Geschichte wurde das Herzstück stetig weiterentwickelt und ist damit im deutschen Markt einzigartig sowie im internationalen Vergleich führend. Seit vergangenem Jahr ist das Unternehmen Teil der irischen Kerry-Gruppe. Dabei hält die c-LEcta nach wie vor am Standort Leipzig fest. „Auf der Alten Messe soll bis 2025 eine neue Firmenzentrale auf fast 11.000 m² entstehen und Platz für modernste Arbeitsplätze, Labore und eine vergrößerte Produktionsanlage bieten. In Leipzig sind wir inzwischen auf rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen“, freut sich Dr. Marc Struhalla.
Auch Lust auf eine Erfolgsgeschichte aus und für Mitteldeutschland?
Noch bis zum 11. März 2024 können Bewerbungen für den laufenden 20. IQ-Wettbewerb in den fünf Clustern Automotive, Life Sciences, Chemie/Kunststoffe, Energie/Umwelt/Solar und Informationstechnologie online eingereicht werden. Prämiert werden marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Der bundesweit ausgeschriebene Wettbewerb mit regionalem Fokus bindet als Dachmarke die Innovationspreise der Städte Halle (Saale), Leipzig und Magdeburg ein. Alle Preisträger werden im Frühjahr in einem mehrstufigen Jury-Verfahren ermittelt und am 27. Juni 2024 im Merseburger Dom im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung bekanntgegeben.