Zweitplatzierte im Cluster Energie/Umwelt/Solartwirtschaft 2023: mi2-factory GmbH

(v.l.) Benjamin Tom, Prof. Dr. Michael Rüb | Bildnachweis: Tom Schulze

Technologie antreiben

Einzigartiges Verfahren ermöglicht günstige Mikrochips mit höchster Leistung

Für die Energiewende braucht man leistungsfähige Halbleiter, die Leistungselektronik für Erneuerbare Energien und Elektromobilität effizient antreiben. Ein idealer Halbleiter ist Siliziumcarbid, bei dem aktuelle Fertigungstechnologien allerdings an ihre Grenzen kommen. Besonders die Dotierung, die gezielte Verunreinigung des Materials, ist für viele Anwendungen noch zu ungenau. Hier hat die mi2-factory mit ihrem neuen Verfahren einen entscheidenden Durchbruch geschafft. Das Jenaer Startup kombiniert einen Ionenbeschleuniger aus der Medizintechnik mit einer speziellen Halbleitertechnologie, um Mikrochips hochpräzise, flexibel und kostenoptimiert zu dotieren. Das ist weltweit einzigartig und ermöglicht es, bis zu fünfmal kleinere Mikrochips herzustellen – mit drastisch reduzierten Kosten. Vor allem beim Ausbau der erneuerbaren Energien ist das ein entscheidendes Argument, um Windkraft und Photovoltaik kosteneffizient in die Fläche zu bringen. Für Massenanwendungen wie Handy-Ladegeräte waren die Chips aus Siliziumcarbid bisher zu teuer. Mit dem neuen Verfahren werden sie auch dafür interessant, was durch ihre höhere Effizienz weltweit bis zu acht Terrawattstunden an Energie sparen würde. Mit ihrer Lösung zielt das Unternehmen auf die großen Halbleiter-Hersteller in den USA, Japan und Europa ab, denen sich damit völlig neue Möglichkeiten in der Massenproduktion eröffnen. Derzeit wird die Technologie in einer Pilotanlage optimiert, um sie in den kommenden Jahren marktreif zu machen.