Zweitplatzierte im Cluster Energie/Umwelt/Solarwirtschaft: RWInnoTec GmbH

Das Team der RWInno Tec um Geschäftsführer Dr. Markus Kraus (2.v.l.) | Bildnachweis: Guido Werner

Heißer Asphalt

Radiowellen ermöglichen nachhaltige Straßensanierung

Alternde Straßen, häufigere Extremwetterlagen, zunehmender Verkehr – der Druck, Straßenschäden schnell, kostengünstig und nachhaltig zu reparieren, nimmt zu. Optimal eignet sich dafür Heißasphalt. Allerdings entstehen gerade im Winter die größten Schäden, die am besten nachts bei wenig Verkehr repariert werden. Da heißer Asphalt bei kalten Temperaturen nicht verfügbar ist, greift man oft zu Kaltasphalt. Der ist aber nicht nur teurer und sehr viel kurzlebiger als Heißasphalt, sondern belastet die Umwelt mit meist schädlichen Lösemitteln. Die nachhaltige Lösung: Heißer Asphalt zu jeder Zeit an jedem Ort. Das Leipziger Startup RWInnoTec hat dafür eine Anlage entwickelt, die auf einem Anhänger montiert, Heißasphalt direkt auf der Baustelle verfügbar macht. Platten aus vorzugsweise recyceltem Asphalt werden mit Radiowellentechnologie gleichmäßig, schnell und energiesparend erwärmt und in Heißasphalt umgewandelt. In einem Thermobehälter ist der Asphalt dann jederzeit bereit zur Verarbeitung. Das neue Verfahren verbessert die Öko-Bilanz im Straßenbau drastisch und die Branche profitiert von flexibler Verfügbarkeit und erheblich länger haltbaren Straßen. Über 85% der bisherigen Kosten können so gespart werden. Derzeit wird die Serienproduktion der Innovation vorbereitet, die ein Paradebeispiel für erfolgreichen Forschungstransfer ist. Nicht nur die Idee zur Gründung entstand in einer Kooperation zwischen der HTWK Leipzig und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ. Auch die Weiterentwicklung treiben die Partner aus Wissenschaft und Industrie gemeinsam voran. Das Ziel: Rissige Straßen mit Radiowellen direkt reparieren, noch bevor Schlaglöcher entstehen.