(v.l.) Dr. Steffen Wittmann und Dr. Uwe Müller (HAPILA), Dr. Julia Dreisbach (LMU München),
Dr. Florian Kloß (HKI) | Bildnachweis: Tom Schulze

Gemeinsam erfolgreich

Forschung, Unternehmen und öffentliche Hand kooperieren für neues Tuberkulose-Medikament.

Weltweit wächst die Bedrohung durch multiresistente Stämme des Tuberkulose-Erregers, auch weil in den vergangenen Jahrzehnten kaum neue Antibiotika entwickelt wurden. Der Hauptgrund liegt in den hohen Kosten, die sich später kaum über den Preis für Tuberkulose-Medikamente in Entwicklungsländern refinanzieren lassen. 

Einen Ausweg zeigt die gemeinsame Entwicklung eines Antibiotikums gegen multiresistente Tuberkulose-Erreger auf Basis einer neuen, hochwirksamen Substanzklasse durch das Jenaer Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (HKI), das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie die Geraer HAPILA GmbH. Während in Jena der neue Wirkstoff BTZ 043 entdeckt wurde, wird seine Wirksamkeit am Tropeninstitut der LMU München in einer ersten klinischen Studie geprüft. Der mittelständische Pharmahersteller HAPILA übernimmt die Entwicklung und Herstellung eines Medikaments. Dazu wurde mehrere Millionen Euro in eine Produktionslinie investiert. Möglich wurde das erste deutsches Tuberkulose-Antibiotikum in klinischer Prüfung seit über 50 Jahren durch eine öffentliche Finanzierung von über 90 Prozent. So wird das Verbundprojekt gefördert durch InfectControl 2020, einem Forschungsverbund aus Wirtschaftsunternehmen und akademischen Partnern, das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung, das Bundesforschungsministerium sowie den Freistaat Thüringen. Für diesen Erfolg wurden die drei Partner mit dem Gesamtpreis des 15. IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ausgezeichnet und belegten außerdem den 2. Platz im Cluster Life Sciences.