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Sieger im Cluster Chemie/Kunststoffe 2011: Styron Deutschland GmbH

Foto: Dr. Sven K.H. Thiele – Styron GmbH | Bildnachweis: Tom Schulze

Innovation: Funktionalisierte Kautschuke für Energiesparende Reifen

Weniger Widerstand
Kautschuk-Polymere verringern den Rollwiderstand von Reifen und senken so CO2-Ausstoß.

Die einzige Verbindung zwischen Auto und Straße sind die Reifen. Sie sind nicht nur entscheidend für die Sicherheit des Fahrzeugs sondern beeinflussen auch, wie viel CO2 es ausstößt. Denn etwa 20 Prozent des Kraftstoffverbrauchs werden durch den Rollwiderstand der Reifen verursacht. Dabei wird der Reifen beim Kontakt mit der Fahrbahn kurzzeitig gestaucht und federt dann wieder zurück. Diesen Effekt nennt man Hysterese. So geht ein Teil der Bewegungsenergie durch Umwandlung in Wärme verloren. Um diesen Effekt zu minimieren, hat die Styron Deutschland GmbH aus Schkopau neuartige Kautschuk-Polymere für die Gummimischung von Reifen entwickelt. Die funktionellen Styrol-Butadien-Copolymere (f-SSBR) werden mittels organischer Verbindungen, sogenannter Modifikatoren hergestellt. Diese weisen zwei oder mehr funktionelle Gruppen auf, von denen eine gezielt mit dem Ende der Polymerketten reagiert. Die andere bleibt erhalten und verbindet sich bei der Herstellung der Gummimischung mit der Oberfläche der Füllstoffe Ruß oder Kieselsäure. Dadurch verbessert sich die Verteilung der Füllstoffpartikel in der Lauffläche des Reifens und der Hysterese-Effekt wird minimiert. Im Ergebnis kann der Rollwiderstand um rund 20 Prozent gesenkt werden. Würden weltweit alle Autoreifen auf Basis der f-SSBR hergestellt, ließe sich der Kohlendioxidausstoß um 100 Millionen Megatonnen jährlich senken. Und jeder Autofahrer würden beim Tanken bares Geld sparen.

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