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Sieger im Cluster Energie/Umwelt/Solarwirtschaft 2016: Loser Chemie GmbH

(v.l.) :v.l.: Ulrich Loser (Geschäftsführer), Dr. Wolfram Palitzsch (Technischer Leiter, Prokurist) – Loser Chemie GmbH | Bildnachweis: Tom Schulze

Photovoltaik rückwärts

Mit Hilfe von Licht lassen sich Solarmodule erstmals zerstörungsfrei recyceln.

Seit Oktober 2015 unterliegen Photovoltaik-Module dem Elektroaltgerätegesetz und müssen recycelt werden. Bislang gibt es für sogenannte Dünnschicht-Photovoltaik-Module weltweit nur ein Verfahren in Anwendung, bei dem die Module geschreddert und anschließend die Bruchstücke mit Schwefelsäure ausgelaugt werden. Das ist aufwändig, teuer und erlaubt anschließend nur eine eingeschränkte Verwendung des Glasabfalls.

Einen völlig neuen Ansatz verfolgt die Loser Chemie GmbH aus Zwickau mit ihrem opto-physikalischen Verfahren. Das erlaubt es, alle Arten von Dünnschicht-PV-Modulen vollständig in ihre Bestandteile zu zerlegen und vollständig zu recyceln. Dabei transportiert ein Laserstrahl punktuell Energie in die Halbleiterschicht zwischen Front- und Rückglas des PV-Moduls. Es entsteht eine Sollbruchstelle, an der sich mittels Vakuumsaugern das Front- und Rückglas zerstörungsfrei voneinander trennen lassen. Anschließend können die Metalle und –verbindungen durch die biologisch abbaubare Methylsulfonsäure vollständig von den Gläsern abgewaschen, und so die Metalle Cadmium, Selen, Tellur, Gallium, Molybdän und Indium separiert werden. Darüber hinaus ist es erstmals möglich, das hochwertige Front- und das billigere Rückglas sortenrein für die Produktion von Fensterglas, Flachglas oder neue PV-Module zu recyceln. Das spart Rohstoffe und Energie. Noch 2016 soll eine komplette Demonstrationsanlage für die innovative Technologie fertiggestellt werden. Nach der Markteinführung ist der Aufbau regionaler Recyclingzentren in der Nähe großer Flachglas- bzw. PV-Produzenten geplant.

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