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Sieger im Cluster Energie/Umwelt/Solarwirtschaft 2017: watttron GmbH

Marcus Stein von der watttron GmbH | Bildnachweis: Tom Schulze

Gezielt heizen

Cera2Heat erlaubt die punktgenaue Heizung von Flächen zur effizienten Verpackungsproduktion.

Ob Joghurtbecher, Kaffeekapseln oder Blister für Zahnbürsten: In Europa werden jährlich rund 3,5 Mio. Tonnen thermogeformter Verpackungen produziert. Bei der Herstellung wird eine Kunststofffolie zwischen zwei Heizplatten erwärmt und mit Druck in die Form gepresst. Durch die gleichmäßige Erwärmung dehnt sich die Folie beim Ausformen ungewollt ungleichmäßig aus. Der Becher besitzt daher dicke Wände und einen dünnen Boden oder umgekehrt. Damit der Boden ausreichend stabil ist, muss mehr Kunststoffmaterial eingesetzt werden.

Genau dieses Problem löst das Heizsystem cera2heat der watttron GmbH aus Freital. Dazu wurden die Heizflächen in 5×5 Millimeter große Felder (Heizpixel) unterteilt, unter denen sich jeweils ein elektrischer Widerstand befindet. So können die Pixel individuell angesteuert und die Folie gezielt ungleichmäßig erhitzt werden. Dadurch passt sich das Fließverhalten der Kunststofffolie optimal an die gewünschte Form an, der Becher hat gleichmäßig dicke Wände und Boden. Mit Hilfe einer Software berechnet watttron das ideale Temperaturprofile für jede Verpackungsform. Im Ergebnis kann eine bis zu 30 Prozent dünnere Kunststofffolie eingesetzt werden. Gleichzeitig reduziert sich der Energieverbrauch um rund 30 Prozent. Neben der Verpackungsherstellung kann Cera2Heat auch in der Pharmaindustrie, der Biotechnologie und der Mikroelektronik zur gezielten Heizung von Kontaktflächen eingesetzt werden. Noch 2017 wird Cera2Heat an erste Pilotkunden ausgeliefert.

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