Die Nanostone Water GmbH aus Halberstadt revolutioniert die Trinkwasseraufbereitung. Mit neuartigen Filtermembranen, die in Klärwerken kleinste Partikel hocheffektiv entfernen, hat das Unternehmen den Clusterpreis Energie/Umwelt/Solarwirtschaft des diesjährigen IQ Innovationspreis Mitteldeutschland gewonnen.

Sauberes Trinkwasser wird zunehmend zur globalen Herausforderung. Inzwischen sind auch in Deutschland immer öfter Mikroplastik, Pestizide, Medikamentenrückstände oder Dünger im Wasser nachweisbar. Filtertechniken, die bisher in Kläranlagen eingesetzt werden, zeigen hier klare Schwachpunkte: Moderne Filter aus Kunststoffmembranen filtern zwar effektiv, aber verschleißen schnell und sind schlecht zu reinigen. Keramikfilter sind dagegen stabiler und besser zu reinigen, jedoch gegen kleinste Partikel unwirksam. Die Nanostone Water GmbH hat sich dieser Herausforderung angenommen und eine Idee entwickelt, die sie nun von Halberstadt aus auf den Markt bringt.

„Wir kombinieren die Vorteile bisheriger Filtertechniken zu einer effektiven, nachhaltigen und kostengünstigen Lösung. Dabei wird robuste Keramik mit ultradünnen Filmen aus Kunststoff beschichtet, die das Wasser mit hoher Wirkung filtern. Mit unserer Technik können Bakterien, Viren und kleinste Partikel erstmals komplett aus dem Wasser entfernt werden. Da unsere Membranen langlebig und auch während des Betriebs gut zu reinigen sind, werden einige Arbeitsschritte eingespart. Auf diese Weise können pro Stunde bis zu 5.000 Liter Schmutzwasser pro Modul oder Filtereinheit gereinigt werden.“

Dr. Christian Göbbert

Geschäftsführer, Nanostone Water GmbH

Derzeit konzentriert sich das Unternehmen, das seit 2012 als Forschungszentrum (Knowledge Center) des amerikanischen Investors und Mutterkonzerns fungiert, auf die Pilotierung. „Wir fertigen Miniatur-Filtrationsanlagen mit unserem Produkt, die in ersten Wasserwerken in Halberstadt, England und bald auch in den Niederlanden zum Einsatz kommen. Diese Tests dauern üblicherweise zwölf Monate, da sich Wasser und damit auch die Filtrationsleistung über die Jahreszeiten verändert. Entsprechend muss sichergestellt sein, dass die Wasserqualität konstant bleibt und dass sich Leistung und Kosten nicht schlagartig ändern, sobald es wärmer oder kälter wird“, erläutert Dr. Christian Göbbert. „Unsere Vision ist, dass diese Technologie bald weltweit in den großen Anlagen für die Wasseraufbereitung eingesetzt werden kann“, resümiert Dr. Christian Göbbert.

Dazu will das Unternehmen die Produktionskapazitäten in Halberstadt erweitern und plant gleichzeitig neue Werke in Asien und in den USA, da sich dort die Hauptabsatzmärkte befinden. Mit der räumlichen Vergrößerung geht auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze einher. Schon zum nächsten Quartal wird das 108-köpfige Team durch 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt.

Der Gewinn des Clusterpreis Energie/Umwelt/Solarwirtschaft beim diesjährigen IQ Innovationspreis Mitteldeutschland und die daraus resultierende große Aufmerksamkeit haben der Nanostone Water Rückenwind gegeben. „Wir waren überwältigt von den zahlreichen Gratulationen und Anfragen durch den Sieg beim IQ. Der Motivationsschub innerhalb des Teams, der mit dem Erfolg bei einem solchen Wettbewerb einhergeht, ist unbezahlbar“, freut sich Dr. Christian Göbbert. So steht das Team auch schon mit der nächsten Innovation in den Startlöchern: einem Spezialkeramikfilter für Meerwasserentsalzungsanlagen.

Die nachhaltige Filtertechnik für Klärwerke wird im Video vorgestellt.