Sieger im Cluster Informationstechnologie 2024: SaxonQ GmbH

Prof. Dr. Marius Grundmann | Bildnachweis: Stephanie Göbel

Ein Diamant als Prozessor

Neues Verfahren eröffnet den Weg zum mobilen Quantencomputer

Quantencomputer sind nicht nur die Hoffnungsträger der IT-Industrie, sondern könnten unsere technische Lebenswelt komplett transformieren. Mit vielfach leistungsfähigeren Prozessoren als in herkömmlichen Computern versprechen sie ungeahnte Möglichkeiten für Industrie, Forschung und Cybersicherheit. Doch noch ist diese Hoffnung so groß wie ein riesiger Kühlschrank und anfällig gegen Wärme, Erschütterung und jegliche Störung von außen. Der Quantensprung vom Labor voller Technik zum Taschenformat scheint fern. Das Leipziger Start-up SaxonQ hat aber genau diese Vision, die das Team um Physikprofessor Marius Grundmann mit seinen über 30 Jahren Forschungserfahrung nun in die Tat umsetzt. Entscheidend dafür ist ein etabliertes und massentaugliches Verfahren aus der Halbleitertechnologie. Die Recheneinheiten des Quantencomputers, die Qubits, werden in einem wenige Millimeter kleinen Diamantchip erzeugt. Diese Neuerung verspricht zukünftig nichts weniger als einen Durchbruch, denn Computer mit Diamant-Qubits funktionieren bei Raumtemperatur, sind unempfindlich gegen Störungen und vor allem sehr viel platzsparender, da die komplexe Infrastruktur um den Prozessor fast komplett wegfällt. Das System wird bereits von Großkunden genutzt und zielt auf völlig neue Anwendungen von Quantencomputern, etwa in Satelliten, beim autonomen Fahren oder sogar im Smartphone. Diese Vision in den kommenden Jahren zu realisieren, ist für das Team von SaxonQ kein Quantensprung, sondern Kern eines gut durchdachten Businessplans.