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Sieger im Cluster Life Sciences 2017: oncgnostics GmbH

Dr. Peter Haug und Kristin Eichelkraut (v.l.) von der oncgnostics GmbH. | Bildnachweis: Tom Schulze

Sichere Zeichen

Ein molekularbiologischer Test revolutioniert die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.

Gebärmutterhalskrebs zählt weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Allein in Deutschland gibt es jährlich 5.000 Erkrankungen. Andererseits erhalten pro Jahr etwa 200.000 Frauen eine auffällige Diagnose beim standardmäßigen „Pap-Test“. Dabei werden Zellen vom Muttermund entnommen und mikroskopisch auf Veränderungen untersucht. Doch die Mehrzahl der so erkannten Vorstufen, sogenannter Dysplasien, heilen von selbst wieder aus.

Einen zuverlässigen Nachweis von Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen hat die Jenaer oncgnostics GmbH mit dem Test GynTect entwickelt. Er basiert auf dem Nachweis chemischer Veränderungen in der DNA betroffener Zellen. Bei dieser DNA-Methylierung lagert sich eine Kohlenstoff-Wasserstoff-Verbindung an der DNA-Base Cytosin an. Regionen, in denen diese DNA-Methylierung bei Gebärmutterhalskrebs gehäuft auftritt, werden mittels GynTect nachgewiesen. Dank der hohen Genauigkeit lässt sich so Gebärmutterhalskrebs frühzeitig und zuverlässig erkennen, was die Therapiechancen erhöht und unnötige Operationen vermeidet. Letzteres ist besonders für Frauen mit Kinderwunsch wichtig, denn eine Operation steigert das Risiko späterer Fehl- und Frühgeburten. Gleichzeitig sinken die Kosten für das Gesundheitssystem. Im Herbst 2016 wurde GynTect europaweit zugelassen. Aktuell hat oncgnostics bereits eine Kooperation zur Vermarktung auf dem chinesischen Markt geschlossen. Darüber hinaus laufen Studien zum Nachweis weiterer Krebsarten.

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